Arbeiten mit der ETS Software

ETS Dies ist eine Fortsetzung zu meinem ersten Blogbeitrag zum Thema KNX.

Nach der Entscheidung für KNX zur Hausautomatisierung nutzt man in der Regel die ETS Software zur Parametrierung. Parametrierung heißt es deshalb, weil hier nichts programmiert wird, sondern hauptsächlich Einstellungen vorgenommen.

In der ETS wird das Haus als Projekt grob abgebildet, es wird das Gebäude mit seinen Stockwerken angelegt und darunter die Räume. In die Räume kommen die Geräte wie Taster, Präsenzmelder usw. Diese werden aus einem Katalog importiert und enthalten sogenannte Parameter, das sind Einstellmöglichkeiten welche man bei einem Gerät vornehmen kann. Der Katalog enthält die Geräte von hunderten Herstellern und deren tausende unterschiedliche KNX-Geräte.

Als nächstes werden Gruppenadressen (GAs) strukturiert angelegt, sie werden in Hauptgruppe und Mittelgruppe unterteilt. Hauptgruppe ist bei mir das Geschoss, Mittelgruppen sind nach Einsatzart Heizung, Schalten, Dimmen, Rollo, Sperren usw.

Eine Gruppenadresse wäre dann zum Beispiel "Küchenlicht EIN/AUS". Unter dieser Gruppenadresse befinden sich die Kommunikationsobjekte (KOs), die direkt damit zu tun haben, also der Aktorkanal (zum Beispiel Kanal C), welcher das Licht schaltet und das Kommunikationsobjekt des Tasters (z.B. "Taste 3 Schalten" bei Taster Küche). Das heißt die Kommunikationsobjekte der Geräte werden durch die Gruppenadressen miteinander verknüpft.

Zusätzlich werden auch Einstellungen zu den Geräten selbst vorgenommen. Darunter welche Beschriftung oder Symbole bei Displays, Beleuchtung bei Tag/Nacht, langer Tastendruck/kurzer Tastendruck und auch was dann gesendet werden soll, ein Schaltbefehl, eine Szene oder ein bestimmer Wert. Das muss mit dem Wert des Kommunikationspartners übereinstimmen.

Große Aktoren haben bis zu 24 Schaltbare Kanäle, das heißt man könnte 24 verschiedene Lampen oder Steckdosen mit einem Aktor schalten.

  • ETS KOs und Busmonitor
  • ETS Geräteübersicht
  • ETS Kommunikationsobjekte

Umbau der Haus-Elektrik

Für unser Smarthome mit KNX musste an den elektrischen Leitungen einiges geändert werden. Also eigentlich die komplette Elektrik. An alle Schalter (bei KNX sind es genau genommen nur noch Taster) und Bewegungsmelder geht nun ein KNX-Buskabel und alle Leuchten, Steckdosen, Heizkörper, Rollläden brauchten ein separates Stromkabel zum Schaltschrank.

Wie genau das funktioniert kann man sich, denke ich, besser in YouTube-Videos erklären lassen habe dazu jedoch auch nochmal einen kleinen Folgebeitrag erstellt.

Nachdem wir jedenfalls angefangen haben im ganzen Haus neue Leitungen zu ziehen mussten auch noch neue Schaltschränke her. Der alte Schrank mit den Sicherungen und Stromzählern war viel zu klein und wanderte in den Keller wo auch der Hausanschluss ist und der neue Schrank bekam den Platz des alten neben der Eingangstür. Zusätzlich gibt es nun auch einen Unterverteiler fürs Obergeschoss der auf dem Dachboden seinen Platz gefunden hat und noch einen für die Garage und den Außenbereich.

Der Umbau der Elektrik wird sich noch einige Zeit hinziehen, noch immer (Stand 2021) sind nicht alle elektrischen Leitungen erneuert, es fehlen zum Beispiel noch Bäder, Außenbereich und die Garage.

Hier noch einige Impressionen

Wie funktioniert Hausautomatisierung mit KNX - ein bisschen Theorie

Ein kleines Beispiel zum Start: Ich schalte in der Küche ein Licht ein und wieder aus. Das funktioniert bei konventioneller Elektrik folgend: Ein Stromkabel führt vom "Stromkasten" zur Küche zum Schalter, Strom liegt an bis zum Schalter und vom Schalter führt das Stromkabel zur Lampe. Beim Schalter wird dann die Verbindung geschlossen, der Strom fließt zur Lampe, die Lampe leuchtet. 

Bei KNX ist es so: Vom "Stromkasten" führt direkt ein Stromkabel zur Lampe. Genauso führt das KNX Kabel vom Stromkasten zum Schalter (bei KNX ist es ein Taster). Dabei kann es auch als Baum oder Stern ausgelegt sein, das heißt es muss nicht direkt vom Stromkasten kommen. Es kann auch erst bei einem anderen Taster gewesen sein. Ich drücke auf den Taster, der sendet ein Telegramm auf den Bus, der Aktor im Stromkasten empfängt das Telegramm und weiß durch die Parametrierung, dass es den Kanal fürs Küchenlicht schalten muss. Das Licht leuchtet.

 

Was ist ein Aktor? Aktoren sitzen oft im Schaltschrank und sind Befehlsempfänger, meist schalten Sie Strom durch, Für Rollläden/Jalousie, Heizung, Licht, Steckdosen. Eine Ausnahme bildet der Binär-Aktor, er ist für offen/geschlossen-Zustände bei z.B. Fenster, Türen, Toren zuständig.

Alle Informationen die ein Gerät betreffen werden übrigens direkt auf diesem gespeichert, also alles was ein Gerät tun soll, zum Beispiel bei eingehenden Telegrammen. Die Geräte werden meist mit der ETS Software parametriert, mehr dazu gibts hier: Arbeiten mit der ETS Software.

Probleme bei zu viel Technik?

Einige mögen vielleicht denken, ja so viel Technik im Haus geht ja ständig was Kaputt und dann sitze ich im Dunkeln oder was passiert bei Stromausfall. Natürlich kann immer mal etwas ausfallen aber die Komponenten sind auf eine lange Lebensdauer ausgelegt und bei Stromausfall sitzt JEDER im Dunkeln der keine USV (Unterbrechnungsfreie Stromversorgung) besitzt, auch mit konventioneller Elektrik.

Es gibt auch Systeme der Hausautomatisierung, da gibt es einen zentralen Server auf dem das alles gespeichert wird, Loxone gehört zum Beispiel dazu. Aus meiner Sicht hat das den großen Nachteil, dass bei einem Serverausfall das Haus wieder richtig Dumm ist. Bei KNX kann ein Gerät ausfallen und es funktionieren eben nur die Teile nicht mehr die direkt mit dem Gerät zu tun hatten.

Beispiel 1: Ein Bewegungsmelder fällt aus: keine Bewegungserkennung und somit kein Licht mehr - Abhilfe: man legt das Licht mithilfe der ETS auf einen Taster und kann es erstmal per Hand an und aus schalten.

Beispiel 2 ein Heizungsaktor an dem 6 Heizkörper angeschlossen sind fällt aus. Abhilfe: Manuelle Regler (Thermostate) an die Heizkörperventile schrauben und schnellstmöglich Ersatz besorgen.

Man sieht, dass wenn etwas ausfällt nur dieser Teil betroffen ist. Für die meisten Probleme kann man zügig Abhilfe schaffen.
Ein großes Problem kann auftreten, wenn die Spannungsversorgung versagt, denn der KNX-Bus braucht ein bisschen Strom. darauf sollte man vielleicht durch ein Ersatzgerät vorbereitet sein.

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